Nach dem bitteren Aus nach Elfmeterschießen im Youth-League-Viertelfinale gegen Hajduk Split schaut der BVB schon voraus. Es geht schließlich noch um die Deutsche Meisterschaft.
Besonders Mike Tullberg sieht einen großen Vorteil, den sich sein Team im Gegensatz zu anderen deutschen Vereinen erspielt hat: „Wir hatten neun Youth League Spiele, das ist für unsere Jungs Goldwert und wir sind das einzige Team in Deutschland, dem das gelungen ist. Für die Entwicklung ist es super. Auch vor so vielen Fans ist es toll, um als Verein zu sehen, wie weit die Spieler sind.“
Neben dem Erreichen des Viertelfinales hatte der BVB ja auch in der U19-Bundesliga West den erneuten Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft zu feiern. Einen Erfolg, den besonders Nachwuchsleiter Lars Ricken nach dem bitteren Ausscheiden hervorheben möchte: „Das Aus tut mir weh, das tut den Jungs weh, gerade auch weil sie sehr viel in die Saison investiert haben. Man darf nicht vergessen, der Gewinn der Westdeutschen-Meisterschaft ist keine Selbstverständlichkeit, auch eine tolle Leistung. Wir hatten durch die Youth League fast nur Englische Wochen, die hatten Schalke und Köln nicht und wir haben uns trotzdem durchgesetzt.“
Schon durch das Verlegen des Spiels in den Signal-Iduna-Park und der hohen Zuschauerzahl von 16.000 Fans zeigte sich, dass die Bedeutung der Youth League für den BVB enorm hoch ist.
Umdenken über Youth League
Diesen Eindruck bestätig auch Ricken: „Die Youth League hat einen sehr hohen Stellenwert. Gerade auch in den letzten beiden Saisons, da wir in der Bundesliga nur 15 Spiele pro Saison hatten, was viel zu wenig ist. Jetzt haben wir in der Youth League in den letzten beiden Jahren 19 Partien auf Top-Niveau bestritten, bei denen sich unsere Spieler enorm weiterentwickeln konnten. Dementsprechend ist der Wettbewerb ein totaler Gewinn.“
Ein Umdenken, welcher so nicht zu erwarten war. So war der Wettbewerb zur Einführung im Jahr 2013/14 doch meist ein Wettbewerb, in dem die wichtigsten Spieler auch mal eine Pause bekamen und der Stellenwert so eher als gering zu deuten war.
Aber wir kriegen das inzwischen besser hin und die Jungs haben richtig Bock darauf gegen die Top-Teams zu spielen
Lars Ricken
„Am Anfang haben wir dem Wettbewerb nicht so positiv entgegengestanden, da es schon ein großer Aufwand war, gerade was zum Beispiel Fehlzeiten in der Schule angeht, da du mit Reisen schon mal gut drei Tage unterwegs bist. Aber wir kriegen das inzwischen besser hin und die Jungs haben richtig Bock darauf gegen die Top-Teams zu spielen,“ bestätigt Ricken auch diesen Umschwung.
Das steht dem BVB nun noch bevor
Fast vier Wochen liegt das nächste Pflichtspiel für die U19 des BVB nun in der Zukunft. Erst im April wartet das Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft bei Hertha BSC (Montag, 10. April, 11 Uhr).
Ricken erklärt, wie der Zeitraum bis zum Spiel in Berlin genutzt wird: „Viele werden mit der Nationalmannschaft unterwegs sein. Die Jungs werden nicht abschalten können. Danach haben wir noch zehn Tage mit zwei Testspielen und werden uns bestmöglich vorbereiten. Deshalb war es auch so wichtig in diesem Wettbewerb so weit gekommen zu sein, sonst wäre die Saison Anfang März vorbei gewesen.“
So hat der BVB die Chance, mit dem Erreichen des Finales um die Deutsche Meisterschaft auch noch den April durchzuspielen. Trotzdem möchte Tullberg noch gar nicht an diese Spiele denken und kritisiert auch den Modus: „Das Halbfinale ist für mich so weit weg. Im Endeffekt hat die Mannschaft eine hervorragende Saison gespielt. Wir sind unter den letzten acht Teams in der Youth League und Westdeutscher Meister. Jetzt kommt die Art Pokalwettbewerb mit Hin- und Rückspiel, die ich gar nicht mag. Wir werden die zwei Spiele trotzdem annehmen und versuchen zu gewinnen.“